Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen – Dank an Daniel Weber

Der Zwieseler Ortsverband der Jungen Union wird künftig vom 24-jährigen Stadtrat Christoph Hasse angeführt. Die Mitglieder sprachen dem angehenden Berufsschullehrer ihr Vertrauen aus, indem sie ihn einstimmig zu ihrem neuen Vorsitzenden wählten. Würdig verabschiedet wurde der bisherige Ortsvorsitzende Daniel Weber, dem besonders an einer Verjüngung des Vorstandes gelegen war.
Vergangenen Freitag lud die Junge Union Zwiesel zu ihrer turnusmäßigen Jahreshauptversammlung samt Neuwahlen ein. Der scheidende Vorsitzende Daniel Weber freute sich über die anwesenden Mitglieder sowie den JU-Kreisvorsitzenden und Zwieseler Stadtrat Alexander Hannes. In einer kurzweiligen Rückschau ließ Weber das letzte Jahr aus politischer und verbandstechnischer Sicht Revue passieren. Als größten Erfolg der JU bezeichnete er, dass es gelungen war, an der Braker Bucht erstmals eine Strandbar zu realisieren. „Wir haben gezeigt, dass man mit Tatkraft und im Miteinander eine super Veranstaltung auf die Beine stellen kann“, freute sich Daniel Weber, „und dass so einige Tage abwechslungsreiches Strandflair bei leckerem Essen und coolen Getränken für Einheimische und Urlauber Einzug in die Braker Bucht hielten.“ Einen besonderen Dank richtete er dabei an die beiden JU-Stadträte Alexander Hannes und Christoph Haase. Letzterer war es, der sich federführend mit sehr viel Engagement für die Strandbar eingesetzt und maßgeblich zu deren Gelingen beigetragen hatte. Als sehr erfolgreich betitelte Daniel Weber den JU-Spendenaufruf zum Jahreswechsel zugunsten der Zwieseler Tafel (wir berichteten), dem trotz der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung erneut zahlreiche Gönner gefolgt waren. So konnten für das ehrenamtliche Engagement der Zwieseler Tafel stolze 1180 Euro als Spendenerfolg verbucht werden. Dass der Jungen Union in Zwiesel auch die Schulanfänger wichtig sind, das bewies sie mit der erneuten Teilnahme an der landesweiten Aktion „Vorsicht: Schulkinder!“. So wurde mit großen Hinweisschildern an neuralgischen Verkehrsknotenpunkten in Zwiesel auf die Abc-Schützen im Straßenverkehr aufmerksam gemacht und die Autofahrer zu besonderer Vorsicht ermahnt. Und auch im Rennen um das Zwieseler Bürgermeisteramt habe die JU ihren CSU-Kandidaten tatkräftig unterstützt, unterstrich Daniel Weber. In gesellschaftlicher Hinsicht wollen die Mitglieder der Jungen Union ebenfalls wieder vermehrt zusammenkommen, wie etwa beim traditionellen Besuch des letztjährigen Grenzlandfestes.
In vorbildlicher Weise kümmerte sich Schatzmeisterin Vroni Schwarz um die finanziellen Belange des Ortsverbandes. So konnte sie in ihrem Rechenschaftsbericht von soliden Finanzen berichten und wurde von den Kassenprüfern in ihrem Prüfbericht für eine sehr saubere und lückenlose Buchhaltung gelobt. Damit war der Weg frei für die einstimmige Entlastung der gesamten Vorstandschaft.
Der mit Spannung erwartete Teil der Jahreshauptversammlung sollte danach folgen. Der bisherige JU-Ortsvorsitzende Daniel Weber hatte bei der letzten Vorstandssitzung bekannt gegeben, dass er den Weg an der Spitze der Zwieseler JU frei machen und diese gerne verjüngen möchte. „Nach Jahren als Vorsitzender ist die Zeit gekommen, dem jüngeren und sehr engagiertem Nachwuchs die Möglichkeit zu geben, mit der Jungen Union politisch Vollgas für die Entwicklung unserer Glasstadt zu geben“, zeigte sich Weber überzeugt und fügte hinzu, „Ich bedanke mich bei allen, die sich in den letzten Jahren zum Wohle von Zwiesel eingesetzt und zusammen mit mir und der JU zahlreiche kleinere und größere Projekte in die Tat umgesetzt haben.“ Etwas wehmütig wurde der scheidende Grundschul- und Gymnasiallehrer auch, indem er den Mitgliedern die Beweggründe seiner Nichtkandidatur erläuterte: „Ich habe mittlerweile ein hohes JU-Alter erreicht und gehe vollends in meinem Beruf als Lehrer auf. Außerdem nehme ich mir viel Zeit für meine große Familie samt Haus im Grünen und dies ist als Führungsperson des wichtigsten Sprachrohres der Zwieseler Jugend nicht immer im gewünschten Umfang möglich. Meine Frau und meine Kinder stehen für mich jedoch an erster Stelle, daher mache ich den Weg mit sehr viel Dankbarkeit für die letzten Jahre frei für einen Nachfolger.“
Und diesen Nachfolger konnte Daniel Weber sodann bei der Wahl eines neuen Ortsvorsitzenden vorschlagen. Mit Christoph Haase sei es gelungen, einen fleißigen JU-Stadtrat zu finden, der mit frischem Wind, Elan und kreativen Ideen wieder mehr politisch interessierte Jugendliche zusammenbringen will.“ Stadtrat Christoph Haase, bisheriger Stellvertreter im JU-Ortsverband Zwiesel und Mitglied der Vorstandschaft der CSU Zwiesel, war es, der sich in einer leidenschaftlichen, emotionalen und sehr direkten Rede um das Amt des Vorsitzenden bewarb. Rückblickend schmunzelte Haase, als er sich an seine Anfangszeit bei der Jungen Union erinnerte: „Damals wollte ich gleich den Ski Alpin-Weltcup am großen Arber wieder in die Region holen und heute weiß ich, dass es zwar ein hoch gestecktes Ziel war, doch um wirklich etwas zu erreichen, braucht es eben solche Visionen.“ Als Jugendorganisation habe eine Junge Union Zwiesel mehr erreicht als manche anderen Organisationen, so Haase weiter, wie etwa die Einführung der späteren Abfahrtzeiten des Grenzlandfestbusses, die Verlängerung der Öffnungszeiten am Christkindlmarkt, das stets offene Ohr für die Bürgerinnen und Bürger (beispielsweise bei der verkehrstechnischen Unterstützung der Zwieselbergsiedler), die Silvesteraktion „Spenden statt Knallen“ oder die Strandbar an der Braker Bucht, welche sich als neues Veranstaltungsformat in Zwiesel mit den Jahren etablieren und ein Selbstläufer werden soll. Der Fokus zunächst auf dem Teamgeist der JU: Nur mit einem großartigen und engagierten Team gelinge es, die Glasstadt für die Zukunft fit zu machen. „Zwiesel hat Potential, jedoch darf man die finanzielle Sicht nicht aus den Augen verlieren. Es stehen keine rosigen Zeiten bevor, das gilt aber nicht nur für unsere Stadt“, schilderte Haase die aktuelle Situation.
Als eine Vision bezeichnete er das Jahnstadion. In Zeiten, in denen Homeoffice und Smartphone immer mehr Alltagszeit in Anspruch nehmen, sei es umso wichtiger, dass die Zwieseler Sportanlagen funktionsfähig bleiben. „Wir müssen über den Tellerrand hinausschauen und über einen Kunstrasenplatz nachdenken. In unserem Landkreis gibt es genau einen, der dementsprechend auch zu den benötigten Zeiten immer belegt ist. Andere Landkreise sind da deutlich besser aufgestellt. Solche Plätze werden aufgrund des immer milder werdenden Klimas gang und gäbe werden.“ Auch veranstaltungstechnisch dürfe sich Zwiesel nicht zurücklehnen. „Sparen ist gut und wichtig, aber zu Tode sparen ist tödlich“, mahnte der CSU- Stadtrat mit Hinblick auf gestrichene Veranstaltungen der letzten Jahre. Die Strandbar an der Braker Bucht sei ein Musterbeispiel der JU gewesen, wie man es schaffen könne, auch ohne große Kosten Veranstaltungen aufzuziehen. Als letzten Punkt nannte Christoph Haase die Innenstadtentwicklung. „Mit Karl-Heinz Eppinger haben wir einen Bürgermeister, auf den man sich auch verlassen kann. Verlässliche Partner in ungewissen Zeiten sind wichtig. Ich biete hiermit dem Zwieseler Bürgermeister sehr gerne unsere Zusammenarbeit an. Wir werden aktiv mitarbeiten und unsere Ideen für die Innenstadtentwicklung miteinbringen.“ Zwiesel für die Zukunft fitmachen möchte er mit dem Konzept „Future Zwiesel“. Gemeinsam mit einem jungen und dynamischen Team sei es in der nächsten Zeit die Aufgabe der JU, einen klaren Plan für die Bereiche „Jugend“, „Stadtentwicklung“, „Veranstaltungen“ und „Nachhaltige Entwicklung“ zu generieren. Neben städtischen Themen liegt dem 24-Jährigen am Herzen, „wieder mehr junge Leute für die Politik zu begeistern. Zum Schluss wurde Haase deutlich und mahnte an: „Wir werden aber auch denjenigen genau auf die Finger schauen, die unsere gut funktionierende Verwaltung, die wir Dank Elisabeth Pfeffer und Jens Schlüter wieder haben, dauerhaft mit zeitintensiven Anfragen, Anträgen und sonstigen Schreiberein belasten. Das geht so nicht und das nervt!“ An die Dauernörgler gerichtet machte Haase seinem Ärger Luft: „Unsere Stadt hat großes Potential. Da braucht es keine Selbstdarsteller!“
Abschließend bedankte sich der Bewerber bei Daniel Weber. Er sei es gewesen, der die JU Zwiesel trotz der Hürden der Gesellschaft weiter auf Kurs gehalten habe. Sein Dank galt auch Alexander Hannes. „Du warst es, der die JU damals aus einem Fahrwasser geholt und die richtigen Segel gesetzt hatte. Danke für euren Einsatz. Ihr werdet immer einen Platz in den Reihen der JU Zwiesel haben,“ beendete Christoph Haase seine emotionale Rede und appellierte an sein Team, diesen Weg mit ihm die nächsten zwei Jahre gemeinsam zu gehen.
Als Stellvertreter wurden schließlich Andreas Schmid, der von der JU Lindberg-Frauenau nach Zwiesel gewechselt hatte, sowie Reinhard Wölfl gewählt. Im Amt bestätigt wurde Veronika Schwarz als Schatzmeisterin. Als Beisitzer unterstützen die Vorstandschaft Florian Schröder und Maximilian Crusilla, die Kassenprüfung übernehmen für die nächsten zwei Jahre Erwin Weinfurtner und Dominik Dengler.
Zum Ende der Versammlung nutzten die Mitglieder noch die Möglichkeit, sich über aktuelle politische Themen auszutauschen und besprachen ihre Ideen für kommende Veranstaltungen, ehe man ins Zwieseler Nachtleben aufbrach.

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