Am Rande des Nepomuk-Marktes in Zwiesel traf sich die Junge Union mit Stadtführerin Marita Haller, um die Historie der Stadt und ihre noch nicht genutzten Schätze noch besser kennenzulernen.

„Es liegt uns auch am Herzen, dass wir die Hintergründe zu bestimmten Gebäuden kennenlernen, um bei der Stadtentwicklung detailliert mitwirken zu können“, so der Ortsvorsitzende Christoph Haase. Mit einer ordentlichen Truppe machte sich die Junge Union mit der Stadtführerin auf den Weg.
Startpunkt war das Waldmuseum. „Die aus Backstein errichteten Gebäude – Katholische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, Waldmuseum und Kindergarten - wurden vom Architekten Johann Baptist Schott entworfen. Es ist die Kirche mit dem höchsten Turm im Bayerischen Wald. Der Waldprophet Stormberger (Mühlhiasl) soll lange vor dem Kirchenbau gesagt haben: „Wenn auf dem Kirchturm Birken wachsen, dann kommt die schlechte Zeit.“ Es wuchsen bzw. wachsen tatsächlich immer wieder Birken auf dem Turm, die aber von der Bergwacht vorsorglich entfernt wurden“, erzählte die auch als Schattenfrau bekannte Stadtführerin Marita Haller und bekräftigte mit einem Schmunzeln: „Aber abergläubisch sind wir nicht“.
An der Bergkirche, einer alten Wallfahrtskirche, genoss die Junge Union den Blick auf den Hennenkobel mit seinen herrlichen Wanderwegen und historischen Glashüttenplätzen. Hier ging Frau Haller auf die touristischen Schätze unserer Region ein, die aber leider manchmal schwer zugänglich sind. „Im Bereich Kiesau liegt ein ehemaliger Rosenquarzbruch. Der Quarz war sehr wichtig für unsere Glashütten. Ein paar Meter unter dem Eingang des Quarzbruchs bildetet sich ein unterirdischer See mit smaragdgrünem Wasser und schwefelgelben Wänden. „Als ich Kind war, beeindruckte mich dieser See mit seinem Holzboot drauf sehr. Jedes Jahr machten wir einen Schulausflug dorthin.“, so Haller. Heute haben sich Fledermäuse diesen Platz erobert. „Dieser See wäre ein touristischer Schatz, wenn man ihn in der Sommerzeit, wenn die Fledermäuse im Wald leben, von außen wieder anschauen dürfte.“ Das notwendige Licht in die Höhle könnte mit einem Bewegungsmelder ein- und ausgeschaltet werden. Wenn die Fledermäuse im Herbst wieder in die Höhle einziehen, müsste der Bewegungsmelder einfach ausgeschaltet werden, damit die schönen Tiere Ruhe haben“, schlug die Stadtführerin vor. Auch die Junge Union Zwiesel versteht das Anliegen und appelliert an die zuständigen Stellen: „Wünschenswert wäre eine pragmatische Lösung und natürlich steht der Schutz der Tiere an erster Stelle. Aber, wie schon erwähnt: Zu den Zeiten, an denen die Fledermäuse nicht im Winterschlaf bzw. im Sommerquartier sind, könnte der unterirdische See für die Öffentlichkeit einsehbar werden - auch wenn das nur ein paar Wochen im Jahr möglich wäre oder ein paar Stunden am Tag.“, so die Meinung der Jungpolitiker.
Weiter ging es dann über die Bergstraße Richtung Anger. Dass die Bergstraße noch um 1950/60 eine Einkaufsmeile in Zwiesel war, lässt die JU’ler nicht schlecht staunen. Vor der Mittelschule angekommen, erfuhren sie Interessantes über den Burgstall, die Goldwäscher und auch über die noch vorhandenen Goldgrüben in Fürhaupten. Nach der Besichtigung des Modells im Waldmuseum konnte sich jeder gut vorstellen, wie diese unterirdische Übernachtungsstelle Burgstall für die durchziehenden Salzhändler früher ausgesehen hat.
Woher die „Himmelstiang“ ihren Namen hat, war ebenso ein interessanter Beitrag der Führung: Der Name stammt vom Beten eines Rosenkranzes. Die Podeste stehen für die Vater Unser Perlen. Auch auf die unterirdischen Keller und Gänge wurde eingegangen und spannende Geschichten dazu erzählt.
Beim Durchgehen durch die Hafnerstadt waren sich alle einig: Dieser Platz muss ähnlich wie der Vorplatz der Braker Bucht besser genutzt werden. Aufgefallen ist das den Ju’lern auch deshalb, da am gleichen Tag der Nepomuk-Markt stattfand. „Bei der Glasnacht wurde der Platz auch optimal genutzt und war gut besucht. Vielleicht sollte man das auch bei anderen Veranstaltungen, wie den verkaufsoffenen Sonntagen probieren“, so der stellvertretende Vorsitzende Reinhard Wölfl. An der Braker Bucht endete die Stadtführung der Jungen Union. Haller betonte zum Abschluss: „Zwiesel hat so viele Schätze, auf welche wir über weitere Informationstafeln hinweisen könnten. Zwiesel hatte auch mal 12 Brauereien und unter manchen Häusern, wie dem Hotel Deutscher Rhein, befinden sich noch die herrlichsten Bierkeller. Vielleicht könnte der eine oder andere wieder touristisch genutzt werden. Wir könnten auch stärker auf unsere kleinen, aber feinen Biergärten und die Lokale mit Außenterrassen in der Stadt hinweisen und den wunderbaren Kinderspielplatz im Stadtpark. Auch der Drachensee dort gehörte besser eingebunden“ schwärmte Haller.
Der Vorsitzende Christoph Haase bedankte sich bei Max Crusilla für die Organisation und bei Frau Haller für die Durchführung. Er freute sich ebenso, dass auch die 2. Bürgermeisterin Elisabeth Pfeffer an der Stadtführung teilnahm.

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